Foto: FAU/Iannicelli

Dr. Linda Becker

Habilitationspreis der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie

Biopsychologische Untersuchungen der Wechselwirkung zwischen Stress und kognitiven Funktionen im Zusammenhang von psychischer und physischer Gesundheit


Stress ist ein weitverbreitetes Phänomen, das wahrscheinlich jede/r schon einmal erlebt hat. In Stresssituationen werden im Körper eine Vielzahl von biologischen Prozessen wie u. a. die Freisetzung von Stresshormonen in Gang gesetzt. Dies kann langfristig die Entstehung von physischen und psychischen Erkrankungen begünstigen. Eine reine Betrachtung von subjektiv erlebtem Stress, d. h. dem Gefühl gestresst zu sein, reicht nicht aus, da „sich gestresst zu fühlen“ nicht notwendigerweise bedeutet, dass es zu einer körperlichen Stressreaktion kommt.

In ihrer kumulativen Habilitationsarbeit mit dem Titel „Biopsychologische Untersuchungen der Wechselwirkung zwischen Stress und kognitiven Funktionen im Zusammenhang von psychischer und physischer Gesundheit“ beschäftigte sich Dr. Linda Becker mit dem Zusammenhang zwischen Stress und kognitiven Funktionen sowie mit dem Zusammenhang zwischen Stress und weiteren gesundheitsrelevanten Variablen wie körperlicher Aktivität. Dieser Zusammenhang wurde aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: Zum einen wurde untersucht, ob sich kognitive Fähigkeiten in Stresssituationen verändern und wie dies mit biologischen Stressreaktionen zusammenhängt. Zum anderen wurden kognitive Funktionen als Schutzfaktor für die Entstehung von biologischen Stressreaktionen betrachtet. Darüber hinaus wurden Stressreaktionsmuster in kognitiven Beanspruchungssituationen (wie z. B. bei Multitasking-Anforderungen) untersucht.

In der Habilitationsarbeit wird zunächst ein Überblick über die Messung von Stress und der Induktion von akutem Stress gegeben. Im Anschluss werden Arbeiten vorgestellt, in denen biologische Stressreaktionen für unterschiedliche Stressoren (z. B. Krafttraining und Multitasking) untersucht wurden. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen akuten biologischen Stressreaktionen und kognitiven Funktionen betrachtet. Darauffolgend werden chronischer Stress, sein Zusammenhang mit kognitiven Funktionen im Alter, chronischer Stress im Kontext von spezifischen Erkrankungen (wie chronischem Tinnitus) sowie Interventionsmöglichkeiten zur Stressreduktion behandelt. Dabei wird der Schwerpunkt auf Bewegungsinterventionen gelegt. Nach einer Zusammenfassung schließt die Arbeit mit einem Ausblick auf weitere Forschungsprojekte sowie Implikationen. Insgesamt wurden 18 Arbeiten in die kumulative Habilitationsarbeit eingeschlossen, die im Zeitraum von 2019 – 2022 veröffentlicht wurden.

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